Fraktion im Rat der Stadt Aachen

Mobilitätspolitik muss verbinden – nicht spalten

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Aachen hat auf den offenen Brief des ADFC Aachen/Düren e.V. geantwortet und darin ihre verkehrspolitischen Grundsätze sowie konkrete Alternativen zur sogenannten Schleifenlösung der Stadtverwaltung dargelegt. Die Fraktion bekräftigt in ihrem Schreiben ihr Verständnis für die Anliegen des Radverkehrs, kritisiert jedoch die derzeitige Verkehrsführung als unausgereift und unausgewogen.

Statt weiterer Sperrungen fordert die CDU-Fraktion eine moderne, integrative Mobilitätspolitik, die alle Menschen in Aachen mitnimmt – unabhängig davon, ob sie zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus oder dem Auto unterwegs sind.

Iris Lürken: „Wir suchen den Dialog – nicht die Konfrontation“

Fraktionsvorsitzende Iris Lürken hebt in der Antwort das verbindende Ziel hervor, die verschiedenen Interessenlagen in Einklang zu bringen.

Für uns als CDU-Fraktion steht fest: Politik muss zuhören, vermitteln und gestalten. Die Menschen in Aachen haben ganz unterschiedliche Lebenswirklichkeiten – und genau diese Vielfalt muss in der Mobilitätspolitik abgebildet werden. Mobilität ist kein Entweder-oder zwischen Rad und Auto, sondern ein Sowohl-als-auch. Wir wollen verbinden, nicht polarisieren.

Die CDU-Fraktion nehme das Gesprächsangebot des ADFC gerne an. Ziel sei immer, gemeinsam tragfähige Lösungen für alle Menschen zu entwickeln.

Kritik an der Schleifenlösung – Belastungen statt Entlastung

Im Zentrum der CDU-Kritik steht die sogenannte Schleifenlösung, bei der die Innenstadt in verkehrlich getrennte Sektoren unterteilt wird. Die Folge: massive Umwege für Anwohner, Pflegedienste, Handwerker und Lieferverkehre – bei gleichzeitigem Anstieg von Emissionen und allgemeiner Verunsicherung im Straßenverkehr.

Die Schleifenlösung verfehlt ihr Ziel. Statt Durchgangsverkehre zu reduzieren, verschiebt sie sie auf die Straßen zwischen Grabenring und Alleenring – also mitten in die Wohnviertel. Der Grabenring, der eigentlich als innerer Erschließungsring fungieren soll, ist nur stellenweise befahrbar – und das belastet insbesondere die Menschen, die auf funktionierende Wege im Alltag angewiesen sind.

Die CDU-Fraktion verweist auf ihre früheren Ratsinitiativen „Schleichwege unterbinden“ und „Radverteilerring“, die vom ADFC in seinem Schreiben aufgegriffen wurden – jedoch aus Sicht der CDU fehlinterpretiert

Weder wollten wir den Autoverkehr aus dem Grabenring ausschließen noch ganze Quartiere abriegeln. Unser Ziel war immer ein ausgewogenes Miteinander – mit mehr Sicherheit und Klarheit für den Radverkehr, aber ohne neue Hürden für alle anderen

Zukunftsfähige Lösungen für den Grabenring und ganz Aachen

Im Antwortschreiben schlägt die CDU-Fraktion konkrete Maßnahmen vor, wie der Grabenring sicherer und funktionaler umgestaltet werden kann – ohne ihn für den motorisierten Verkehr komplett zu sperren.

Vorgesehen sind unter anderem:

  • Temporeduktionen und Pförtnerschaltungen zur Verkehrsberuhigung
  • durchgehende Roteinfärbung und Vorrang für den Radverkehr
  • getrennte Ampelphasen zur Vermeidung von Konflikten
  • eine klare Begrünung und bessere Aufenthaltsqualität

Parallel dazu schlägt die CDU-Fraktion digitale Steuerungselemente, den Ausbau von Quartiersgaragen, ein stadtweites Parkleitsystem und Mobility-Hubs vor, um den Verkehr gezielt zu lenken, statt ihn zu verdrängen.

Michael Ziemons: „Aachen braucht einen Neustart in der Mobilitätspolitik“

CDU-Oberbürgermeisterkandidat Dr. Michael Ziemons fordert einen grundsätzlichen Richtungswechsel in der städtischen Verkehrspolitik.

Was wir aktuell erleben, ist keine Mobilitätswende – sondern Stückwerk, das an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigeht. Wir brauchen einen echten Neustart. Die Stadt muss wieder mobil für alle werden: für Rad, Bus, Auto und Fuß – und zwar verlässlich, sicher und fair.

Ziemons sieht in Digitalisierung, Nutzerfreundlichkeit und smarter Verkehrsführung die zentralen Hebel für eine nachhaltige Veränderung. Der Ausbau des ÖPNV sei dabei das Schlüsselelement, um eine echte Alternative zum Auto zu ermöglichen und einen Umstieg leicht und attraktiv zu gestalten. Die CDU schlägt unter anderem vor:

  • ein attraktives Park-and-Ride-System
  • Mobility-Hubs an den Autobahnabfahrten
  • ein zuverlässiger und schneller ÖPNV
  • ein modernes, digitales Parkleitsystem
  • Quartiersgaragen in der Innenstadt
  • attraktive Fahrradabstellanlagen und ÖPNV-Anbindungen
  • sichere Routen für alle Verkehrsformen – insbesondere abseits der Hauptachsen

Unser Ziel ist: das richtige Verkehrsmittel an der richtigen Stelle – und das in einer Stadt, die ihre Menschen ernst nimmt und einlädt, sich einzubringen. Politik ist nicht dazu da, Menschen zu erziehen. Wir müssen Angebote machen, die funktionieren und akzeptiert werden. Eine zukunftsfähige Mobilitätspolitik entsteht nicht durch Sperrungen, sondern durch Vertrauen, Innovation und Beteiligung

Gemeinsame Lösungen statt Konfrontation

Die CDU-Fraktion möchte den Austausch nicht nur mit dem ADFC, sondern auch weiteren Interessengruppen nutzen, um gemeinsam eine funktionierende und lebenswerte Verkehrsinfrastruktur für Aachen zu gestalten

Wir setzen auf echte Beteiligung statt auf unausgereifte Maßnahmen. Die Menschen in Aachen brauchen eine verlässliche Mobilitätspolitik – keine neuen Hürden. Unser Ziel ist eine Innenstadt, die erreichbar, lebenswert und sicher für alle ist

Als Anlage finden Sie nachstehend die Antwort unserer Fraktion auf den offenen Brief des ADFC.

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Ratsfrau

Iris Lürken

Fraktionsvorsitzende

Ratsfrau

Gaby Breuer

mobilitätspolitische Sprecherin